Samstag, 20. August 2016

Von der Kunst, durch indirektes Fragen auch ans Ziel zu gelangen!


Ein Freund sagte vor Kurzem zu mir: Ich traue mich gar nicht, dich zu fragen, ob du einmal Zeit für mich hast. Für einen Augenblick stutzte ich. Moment mal! Wie raffiniert ist das denn? Er traut sich nicht zu fragen und fragt dann doch! Sehr geschickt, auf diese Weise seine Schüchternheit zu überwinden und das zu erhalten, was man sich wünscht. Du fragst einfach, indem du nicht fragst. Das ist eine wunderbare Art, die Hindernisse und Hürden zu überwinden oder geschickt zu umgehen.
Probier es doch einmal aus!
"Ich traue mich nicht, dir zu sagen, dass ich dich liebe, weil ich nicht weiß, wie du darauf reagieren wirst. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du einfach Nein zu mir sagst!" statt: "Ich liebe dich."
"Ich traue mich nicht, Ihrer geschickten Verkaufsstrategie jetzt am Telefon zu widerstehen. Sie könnten mir böse sein und mich beim nächsten Anruf über den Tisch ziehen." statt. "Ich möchte nichts!"
"Ich traue mich nicht, von Ihnen eine kostenloses Angebot für eine Heizung machen zu lassen, weil ich mein schlechtes Gewissen fürchte, wenn ich das Angebot nicht annehme und Sie umsonst gekommen sind." statt "Machen Sie mir ein kostenloses Angebot!"
Manche Dinge lassen sich nicht einfach direkt sagen, aber indirekt geht es leichter. Es ist wie mit den dicken Pillen. Schluckst du sie pur hinunter, könnten sie dir im Hals steckenbleiben. Legst du sie auf einen Löffel mit Joghurt rutscht es wie von selbst.
Überlege einmal, wie oft du am Tag indirekte Fragen stellst oder Wünsche äußerst und hoffst, der andere versteht dich. Direkte Fragen und Wünsche vermeidest du, damit du dir keine Abfuhr holst. Du sagst: "Kommt morgen nicht die Müllabfuhr?" statt: "Stell doch bitte den Müll raus!" "Ist noch Tee im Schrank?" statt: "Kochst du mir einen Tee?" "Bis zum Fußballplatz ist es ziemlich weit!" statt: "Könntest du mich dahinfahren?"
Niemand mag so gerne eine Zurückweisung im Nein. Oftmals hören wir im "Nein" zu einer ganz bestimmten einzelnen Frage gleich eine grundsätzliche Ablehnung. Indirektes Fragen verkompliziert leider das Leben ein wenig es sei denn, du machst das so geschickt wie mein Freund.

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Die Kunst, zufrieden mit der Unzufriedenheit zu sein


Wir haben unsere inneren Abläufe und Mechanismen, die oft schon automatisch funktionieren. Du wachst zum Beispiel morgens mit einem "Unzufriedenheitsgefühl" auf. Dieses Gefühl ist einfach da. Kann ja auch gar nicht anders sein, bei dem Wetter draußen! Oder: "So, wie mich die Kinder schon anschauen kann der Tag nur schrecklich werden!" Oder: "So, wie mir das Essen heute schmeckt! Wenn das nicht ein schlechtes Zeichen ist.!" Oder: "Was meine Waage schon wieder anzeigt! Heute gibt es einen erzwungenen Fastentag!"
Ich finde immer einen Grund, warum meine Unzufriedenheit berechtigt ist. So schaffe ich es mit Leichtigkeit, diesen Gefühlszustand den ganzen Tag durchzutragen und den Abend mit Unzufriedenheit zu erreichen! Vielleicht aber geht dir ein solches Leben irgendwann auf die Nerven. Deine Familie sieht in dir einen Dauernörgler! Du verbreitest ständig schlechte Laune! Du leidest auch noch selber darunter! Du kannst alles so lassen oder es auch ändern. Aber wie?

Jetzt kommt der "Trick" 
Wenn du dir morgens beim Aufwachen noch im Bett die folg1ende Frage stellst: "Wie werde ich es schaffen, dass ich  den heutigen Tag unzufrieden beende!" denkst du über deine typischen Unzufriedenheitsgründe nach. Sie werden dir bewusst und es wird nicht mehr so leicht sein, den Abend mit völliger Unzufriedenheit anzusteuern. Es könnte ja zur Abwechslung auch mal der Wunsch nach Zufriedenheit auftauchen, gleich zu Beginn des Tages! Du kommst zu der Erkenntnis: Du willst ein zufriedener Mensch sein und richtest deine Aufmerksamkeit auf alles, was schön ist und was dir gelingt. Dann hat dir die Unzufriedenheit geholfen, ein zufriedenerer Mensch zu werden.
In diesem Sinne! Ein waches Bewusstsein!

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